Hochwertiges Kinderspielzeug: Darauf sollten Eltern achten
Die meisten Kinder können sich stundenlang mit ihrem liebsten Spielzeug beschäftigten. Das Spielzeug kommt dabei ständig mit der Haut des Kindes in Kontakt – kleine Kinder nehmen es möglicherweise sogar in den Mund. Deshalb sollten Eltern ganz besonders darauf achten, dass das Kinderspielzeug schadstofffrei und pädagogisch wertvoll ist. Im Folgenden wird deshalb erklärt, woran Sie hochwertiges Spielzeug erkennen.
Das richtige Spielzeug hilft bei der Entwicklung
Wenn Sie sich auf dem Markt umschauen, werden Sie schnell merken, dass es eine riesige Auswahl an Kinderspielzeug gibt. Pädagogisch wertvolles Spielzeug ist dabei mehr als ein Zeitvertreib: Es unterstützt Ihr Kind beim Erlernen wichtiger Fähigkeiten und fördert die Kreativität. So kann das Kind in entspannter Atmosphäre lernen, sich selbst zu entfalten. Doch woran erkennt man pädagogisch wertvolles Spielzeug? Zum einen ist es vielseitig genug, um die Kreativität anzuregen. Mit einer Puppe, einem Auto oder einer Modelleisenbahn kann man sich auf ganz unterschiedliche Arten beschäftigen. Zum anderen sollte das Spielzeug motorische, künstlerische oder kognitive Fähigkeiten fördern. Zuletzt regt es das Kind dazu an, selbst aktiv zu werden und sich zum Beispiel verschiedene Spielarten auszudenken oder zu basteln. Spielzeuge, die allein auf Knopfdruck ein Geräusch oder einen Effekt zeigen, sind vielleicht anfangs spannend. Nach einer gewissen Zeit verlieren sie allerdings ihren Reiz.
Schadstoffe erkennen und vermeiden
Kinderspielzeug sollte unbedingt aus schadstofffreiem und gesundheitlich unbedenklichem Material bestehen. Zusätzlich ist es vor allem bei kleineren Kindern wichtig, dass das Spielzeug nicht empfindlich gegenüber Feuchtigkeit, also schweiß- und speichelfest ist. Besonders empfiehlt sich Holzspielzeug, welches unlackiert und gewachst ist. Wenn Sie zu Plastikspielzeug greifen, dann achten Sie darauf, dass keine Weichmacher wie PVC und Phthalat enthalten sind. Diese sind zwar heutzutage verboten, können aber beispielsweise in älteren Spielsachen noch enthalten sein. Kaufen Sie deshalb vor allem Plastikspielzeug niemals secondhand. Zuletzt ist es hilfreich, sich beim Kauf auf die eigenen Sinne zu verlassen. Fühlt sich das Spielzeug seltsam an, riecht es chemisch, stark parfümiert oder reizt es die Schleimhäute? Dann lassen Sie die Finger davon!
Wichtige Merkmale und Siegel
Eine weitere Möglichkeit, um hochwertiges Spielzeug ausfindig zu machen, ist es, sich an geläufige Gütesiegel zu halten. Genau wie beim Kauf von Kinderkleidung gibt es auch für Spielzeug Siegel, die auf schadstofffreie Materialien und nachhaltige Produktion hinweisen. Hier finden Sie eine Übersicht relevanter Siegel für die Kindergesundheit. Für Kuscheltiere ist das Label Standard 100 by Oeko-Tex® hilfreich: Dies zeigt an, dass schadstoffgeprüfte Stoffe enthalten sind. Das Siegel der World Fair Trade Organization hingegen steht für Spielzeug, welches unter fairen Arbeitsbedingungen hergestellt wurde. In Bezug auf Holzspielzeug ist außerdem das FSC-Siegel relevant. Es zeigt an, dass Holz aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern verwendet worden ist.
Altersgemäßes Spielzeug
Um Ihr Kind optimal zu fördern, sollten Sie zu Spielzeug greifen, welches den Nachwuchs weder über- noch unterfordert. Dies hängt insbesondere davon ab, welche kognitiven und körperlichen Fähigkeiten Ihr Kind gerade lernt. Um herauszufinden, welches Spielzeug passend ist, können Sie sich an empfohlenen Altersangaben orientieren. Hierbei ist allerdings zu beachten, dass jedes Kind individuell ist! Die Entwicklung findet nicht immer linear statt und so kann es sein, dass Ihr Kind in manchen Fähigkeiten hinter und in anderen vor dem Altersdurchschnitt liegt. Dies ist normal und in den meisten Fällen kein Anlass zur Beunruhigung. Aus diesem Grund macht es mehr Sinn, wenn Sie Ihr Kind beobachten und auf diese Weise herausfinden, womit es sich aktuell beschäftigt. Spielzeug, welches noch zu „schwierig“ ist und „zu früh“ geschenkt wird, kann Gefühle von Misserfolg und Versagen hervorrufen. Spielzeug, welches eher einem früheren Entwicklungsstadium zugewiesen werden kann, ruft hingegen schnell Langeweile hervor.
Weniger ist mehr
In vielen Familien kommt es vor, dass Eltern oder Großeltern den Kindern ständig neue Spielzeuge kaufen, um sie zu fördern oder ihnen eine Freude zu machen. Nicht selten meinen die Familienmitglieder es mit den Geschenken etwas zu gut. Wenn ein Kind ständig mit Spielzeug überhäuft wird, kann das überfordern und verunsichern. Es weiß dann schlichtweg nicht, womit es sich zuerst beschäftigen soll. Manchmal entsteht auch eine Art Fahrigkeit: Das Kind hat irgendwann keine Geduld mehr, sich konzentriert mit einem Spielzeug zu beschäftigen, da es gelernt hat, dass es ohnehin bald ein Neues geben wird. Besser ist es daher, sich auf einige wenige, dafür aber qualitativ hochwertige Spielzeuge zu beschränken. Lassen Sie Ihr Kind bei der Auswahl auch gern mitsprechen. Fragen Sie es, womit es sich gern beschäftigen möchte. So gehen Sie sicher, dass die Spielsachen letztendlich auch tatsächlich genutzt werden und Freude bereiten.