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Baumbestattung – ein würdevolles Begräbnis für Naturliebhaber
Der Gedanke eins mit der Natur zu sein, trägt dazu bei, dass die Baumbestattung vermehrt Anklang findet. Geeignet ist sie für all jene, die zu Lebzeiten gerne durch den Wald streiften, um den frischen Duft in sich aufzusaugen und sich an dem satten Grün zu berauschen. Doch wie funktioniert die naturnahe Bestattung und wodurch unterscheidet sie sich von einer normalen Waldbestattung?
Wie funktioniert eine Baumbestattung?
Auf vielen Friedhöfen finden sich mittlerweile spezielle Baumfelder, um die Urne von Verstorbenen am Fuße eines Baumes beizusetzen. Grundlage für die Baumbestattung ist die Kremierung. Im Anschluss an die Feuerbestattung füllt der Bestatter die Asche in eine Urne aus leicht zersetzbarem, umweltfreundlichem Material.
Etwa 80 cm unter der Erde und direkt an der Wurzel eines Baumes gelegen, löst sich die hölzerne Urne oder das Gefäß aus Flüssigholz und Maisstärke mit der Zeit auf. Die Asche verbindet sich mit der Erde und versorgt den Baum mit Nährstoffen.
Wer sich bereits zu Lebzeiten für eine Bestattungsform entscheidet, möchte seine Hinterbliebenen ungern mit der Grabpflege belasten. Bei der Baumbestattung entfällt diese komplett. Damit alles naturbelassen wirkt, verzichten Angehörige gänzlich auf Grabschmuck, Kerzen und eine üppige Grabbepflanzung. Statt eines Grabsteins gibt es nur eine kleine Plakette, die es Angehörigen ermöglicht, die letzte Ruhestätte ihres Verwandten zu identifizieren.
Unter den Buchen, Eichen und Douglasien haben 10 bis 12 Urnen Platz. Dabei besteht die Wahl aus Exemplaren, die der Familie, Freunden und Partnern vorbehalten sind. In Gemeinschaftsgräbern ruhen Personen, die nicht miteinander verwandt sind.
Bestattungsunternehmen in Köln ermöglichen die Beisetzung im Friedwald unter Bäumen. Alternativ wählen Familien einen Ruheforst, ein naturbelassenes Stück Wald, in dem ihre Asche in einer biologisch abbaubaren Urne unter Baumstümpfen, Findlingen, Sträuchern oder an einer Baumwurzel beigesetzt wird.
Sind Wald- und Baumbestattung das gleiche?
Bei der Waldbestattung setzt der Bestatter die sterblichen Überreste am gewünschten Ort in einem ausgewiesenen Bestattungswald oder einem dafür freigegeben Waldstück bei. Bei der Baumbestattung bringt er die Urne nahe an der Wurzel eines Baumes ein, um ihn mit der Asche des Verstorbenen zu nähren.
Beiden Bestattungsformen gemein ist die Nähe zur Natur. Hier finden die Hinterbliebenen einen friedvollen Ort der Ruhe und des Gedenkens, ohne von Grabsteinen umgeben zu sein. Das Rascheln der Bäume und die friedliche Stimmung spenden Trost in schweren Stunden.
Fazit
Eine Baumbestattung ist eine naturnahe, umweltfreundliche Bestattungslösung für Personen, die zu Lebzeiten Wanderungen und Spaziergänge im Wald liebten. Beigesetzt am Fuße eines Baumes, löst sich die Urne mit der Zeit auf, um die Asche des Verstorbenen freizugeben. Sie liefert dem Baum Nährstoffe und hinterlässt das gute Gefühl, dass man eins mit der Natur wird.
[Beitragsfoto: © Unsplash]
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