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Wie wir Wertschätzung lernen können

Jeder Mensch möchte gesehen und anerkannt werden. Führungskräfte werden immer wieder angehalten, ihren Mitarbeitern Wertschätzung entgegenzubringen, um sie zu halten und zu motivieren. Wertschätzung ist ein zentrales Bedürfnis des Menschen – nicht nur im Job. Dabei handelt es sich um eine positive Geisteshaltung einem anderen Menschen gegenüber, die unabhängig von dessen Leistungen und Erfolgen ist. Warum fällt es nur so schwer, anderen das zukommen zu lassen, was wir uns selbst so sehnlich wünschen?

Warum ist Wertschätzung so wichtig für uns?

Die Medien leben uns gerne eine heile Familienwelt vor. Die Realität sieht anders aus. Unsere hohen Erwartungen an Perfektion und Pünktlichkeit sorgen dafür, dass wir uns häufig selbst stressen und dabei ungewollt unseren Kindern die Schuld dafür geben, dass es nicht immer so läuft, wie es soll. Dann wird geschimpft oder gedroht. Das führt jedoch lediglich dazu, dass Kinder sich so verhalten, wie es von ihnen erwartet wird – und dies gegen innere Widerstände. Einen positiven Umgang miteinander lernen wir in der Kindheit – oder eben nicht. Wer ständig die Macht der Eltern in Form von direkten Befehlen gespürt hat, empfindet oft auch als Erwachsener das Bedürfnis, anderen Menschen gegenüber auf einer Machtebene zu begegnen. Wenn Eltern sich ihren Kindern dagegen freundlich und anerkennend zuwenden, profitieren sie nicht nur selbst von einem angenehmeren Alltag, sondern stärken auch die soziale Kompetenz und das Selbstbewusstsein ihrer Kinder.

Wie wir im Umgang mit unseren Kindern entspannt bleiben

Das Wichtigste in der Kindererziehung ist, dass die Eltern gut für sich sorgen. Wir schimpfen meist dann mit dem Nachwuchs, wenn wir nervlich am Ende sind. Kinder erziehen ohne schimpfen, dazu noch Job, Termine und Haushalt bewältigen und dabei immer noch fröhlich und entspannt sein? Das ist oft leichter gesagt als getan. Wenn wir gestresst sind, reagiert der Körper automatisch – Muskeln spannen sich an, der Herzschlag beschleunigt sich und die Atmung wird flach. In diesen Situationen sind wir nicht mehr im Gleichgewicht und handeln häufig unüberlegt. Wer rechtzeitig für Entspannung sorgt, vermeidet abwendbare Konfrontationen mit den Kindern, die nur für schlechte Laune sorgen. Wenn wir zunehmende Ungeduld im Umgang mit unseren Lieben feststellen, ist es Zeit für einen Entspannungstag, der die Dinge wieder ins rechte Licht rückt und Gelassenheit zurückbringt. Auch Entspannungsübungen sorgen für Ruhe und innere Ausgeglichenheit.

Wie funktioniert gewaltfreie Kommunikation in der Erziehung?

Wir alle haben ungefähre Vorstellungen davon, wie viel wir als Mensch „wert“ sind. Unsere Einschätzung hängt dabei in einem hohen Maße von unseren Erfahrungen in der Kindheit ab. Werden Kinder immer wieder darauf hingewiesen, dass ihr Verhalten falsch oder nicht erwünscht ist, wächst in ihnen die Überzeugung, nicht in Ordnung oder wertlos zu sein. Eine achtsame und gewaltfreie Kommunikation zwischen Eltern und Kindern ist ein wichtiger Schritt für einen Umgang in Augenhöhe. Eltern sind wichtige Vorbilder. Im liebevollen und wertschätzenden Umgang übernehmen die Kinder häufig deren Verhalten. Sowohl Wertschätzung als auch fehlende Wertschätzung wird überdies über nonverbale Kommunikation ausgedrückt, denn 80 Prozent der Kommunikation erfolgt über Gestik, Mimik und Körpersprache. Kinder haben besonders feine Antennen für solche Signale und merken schnell, wenn nonverbale Botschaften nicht mit den gesprochenen Inhalten übereinstimmen.